Nun ist es fast ein Jahr…

Foto: Sepp Devries

Heute vor einem Jahr war ich um diese Zeit ungeheuer nervös. Die Herren vom Tariforchester banden ihre Fliegen, bzw. baten mich, das zu tun. Das Sally Bowles füllte sich, und es füllte sich so sehr, dass ich bei meinem eigenen Auftritt beinahe nicht mehr reingekommen wäre, denn der Berliner als solcher lässt sich ungerne von irgendeiner Tante zur Seite drängeln, wenn er selber nicht mehr reinkommt. Der Laden war knüppelvoll, die Bar rotierte, man lachte, umarmte sich, trank, lachte weiter. Und dann haben wir die Berlin-Premiere von „Achtung, Achtung, hier ist Berlin“ gespielt. Es war ein irre erfolgreicher Abend, es hat unfassbar viel Spaß gemacht und es war so ganz, ganz knapp davor, dass dieses Programm einigermaßen abhebt. Ein schönes Häuflein feine Anfragen, gut über’s Jahr verteilt. Wir haben dann noch einmal gespielt, Ende Februar. Corona ließ die Luft raus, aus unserem wie vielen anderen Ballons, und ebendieser Ballon irrlichterte noch ein paarmal gegen die Wand, bevor er ziemlich schlaff und verbeult zu liegen kam. Das Sally’s ist zu und ringt wie so viele kleine Betriebe mit der Situation. Wir hocken zuhause und schicken manchmal Absage-Mails hin und her, das alles macht einen irgendwann sehr müde. Und daher, innig geliebtes Publikum, tut uns und Euch den Gefallen: Haltet durch. Verhaltet Euch vernünftig, bleibt so viel es geht zuhause. Macht nicht alles, was vielleicht gerade so noch erlaubt ist. Alles, was ihr wollt, wird erst dann wieder gehen, wenn alle sich jetzt entsprechend verhalten. Wir wollen wieder spielen, wir wollen ein bumsvolles Haus, wir wollen mit Euch in Fühlung gehen. Aerosole versprühen, dass es eine Freude ist. Drinnen Luft zum Schneiden haben und uns hinterher draußen eine Kippe und ein Bier teilen. Und dann noch eins. Den Ballon langsam wieder aufpustend grüßt Euch: Euer Frollein Söllner

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert