Wolfgang Herrndorf: Tschick

„Angeblich wächst die Sentimentalität mit dem Alter, aber das ist Unsinn. Mein Blick war von Anfang an auf die Vergangenheit gerichtet. Als in Garstedt das Strohdachhaus abbrannte, als meine Mutter mir die Buchstaben erklärte, als ich Wachsmalstifte zur Einschulung bekam und als ich in der Voliere die Fasanenfedern fand, immer dachte ich zurück, und immer wollte ich Stillstand, und fast jeden Morgen hoffte ich, die schöne Dämmerung würde sich noch einmal wiederholen.“ (Wolfgang Herrndorf, Arbeit und Struktur)

Premiere: 2. Juni 2017, Burgfestspiele Mayen

Team:

Regie: Carola Söllner, Bühne: Flavia Schwedler, Kostüme: Gabriele Kortmann

Ensemble:

Tino Leo (Maik), Jan Rekeszus (Tschick), Marie-Anjes Lumpp (alle weiteren Rollen)

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Pressestimmen:

„In der Inszenierung von Carola Söllner für die Kleine Bühne der Burgfestspiele wird daraus ein mitreißendes Stück Theater, bei dem die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwimmen. Das gelingt Söllner zum einen dadurch, dass sie ihre Darsteller nicht auf dem Raum der Bühne – pfiffig und funktional gestaltet von Flavia Schwedler – einsperrt, sondern das Auditorium und auch das Arresthaus selbst in die Inszenierung einbindet. Das Publikum ist manchmal mittendrin. Und zum anderen liegt es an der grandiosen Leistung der drei Schauspieler, die in „Tschick“ auf der Bühne stehen.“ (Rhein-Zeitung vom 05.06.2017, Hilko Röttgers)

„Manchmal braucht es für einen grandiosen Theaterabend nicht viel. Jedenfalls schafft Regisseurin Carola Söllner mit verhältnismäßig kleinen Mitteln etwas ganz Großes. Ihre Zutaten für das Jugedstück „Tschick“ lauten: Drei fantastische Schauspieler, ein Schlagzeug und ein Bühnenbild auf kleinem Raum, entworfen von Bühnenbildnerin Flavia Schwedler. Das Premierenpublikum zeigte sich (…) von der temporeichen, witzigen und zugleich berührenden Inszenierung begeistert und quittierte die Leistung aller mit minutenlangen stehenden Ovationen.“ (Mayen Extra, 14.06.2017, Katrin Weber)

„Gespielt wird dabei sowohl auf der Bühne vor einem abstrakten Bild blühender Landschaften auf riesiger Leinwand als auch im Publikum. Als geklauter Lada dient ein zum Auto verkleidetes Schlagzeug, auf dem der Fahrer in fetzigen Rhythmen oder ruhigem Takt die Geschwindigkeit der Reise darstellt. Eine pfiffige Idee, die den Charakter eines Roadmovies perfekt auf die kleine Bühne eines Kammerspiels transportiert.“ (Mayen erleben, 03.06.2017, Marco Schmitz)