William Shakespeare: Die Zwölfte Nacht oder Was ihr wollt

Orsino liebt Olivia. Olivia liebt nicht Orsino, sondern Cesario. Cesario ist Viola und liebt Orsino. Antonio liebt Sebastian, Sebastian liebt Olivia und niemand liebt Malvolia. Alles klar?

Nach einer Schiffskatastrophe kann sich Viola an die Küste Illyriens retten. Ihren Zwillingsbruder Sebastian hat sie bei dem Unglück verloren. Und nun? Als junge Frau allein in dem fremden Land Fuß fassen? Nein. Sie tritt als Mann verkleidet in den Dienst bei Herzog Orsino, nennt sich fortan Cesario und soll für den Herzog um Lady Olivia werben, in die er äußerst schmerzhaft verliebt ist. Doch Olivia verliebt sich in den Boten und Orsino weiß auch nicht mehr so recht, wie ihm geschieht: Er fühlt sich sehr zu Cesario hingezogen, obwohl er doch eigentlich ganz eindeutig Frauen bevorzugt – oder?

Team:

Regie: Carola Söllner, Musik: Hallam London, Bühne: Flavia Schwedler, Kostüme: Gabriele Kortmann

Ensemble:

Jacob Keller (Narr), Caroline Siebert (Viola), Max Mühlhoff (Herzog Orsino), Saskia Kästner (Maria), Anselm Lipgens (Sir Toby Rülps), Henry Nandzik (Andrew Bleichenwang), Miriam Schwan (Gräfin Olivia), Elna Lindgens (Malvolia), Benjamin Krüger (Antonio), Patrik Cieslik (Sebastian)

Premiere: 11.11.2022, Brandenburger Theater

Download des Programmheftes

Shakespeares Komödie, wohl 1602 uraufgeführt, bietet alles, „was Ihr wollt“. Verwechslungen, Erotik, sprudelnden Wortwitz, Dramatik und Leidenschaft. Das Stück steht ganz im Zeichen der „Zwölf Nächte“, dieser saturnalischen Zeit im Dezember, die im elisabethanischen England mit ausschweifenden Festen gefeiert wurde. In diesen Nächten ist nichts so, wie es ist, das wichtigste ist der Rausch. Und dennoch steckt in den Figuren viel Ernsthaftes und Heutiges: Die Suche nach der eigenen Identität ohne Zwänge von außen, die Sehnsucht nach der Überwindung überkommener Geschlechter-Klischees und der Wunsch, im eigenen Menschsein wirklich verstanden zu werden – sie machen „Was ihr wollt“ zu einem brandaktuellen Stück.

Pressestimmen:

Herausragend sind der verspielte Wortwitz und die modernisierte musikalische Begleitung, die im ersten Teil futuristischen, gitarrenlastigen Synthie_Pop bietet und später stark auf die Songs des „Narren“ setzt, die der Dresdener Musiker und Komponist Hallam London neu interpretiert hat. Allerdings weiß der Narr, gespielt von Jacob Keller, auch schauspielerisch zu glänzen – wie eigentlich das ganze zehnköpfige Ensemble. (…) Grundlegend wirkt das Stück sehr modern und ist vor allem äußerst unterhaltsam, was neben dem guten Cast an der Inszenierung von Carola Söllner und dem minimalistischen Bühnenbild von Flavia Schwedler liegt. (Brandenburger Woche, 16.11.2022)